Im September 2015 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die humanitäre Entscheidung getroffen, die Grenze nach Deutschland für Zigtausende von den aus Syrien Geflüchteten zu öffnen. Die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg wurde dann als Notunterkunft für etwa 1800 Asylsuchende eingerichtet. Zwischen Februar und Mai 2016 gab Cao Kefei jede Woche einmal den Jugendlichen Kurse für Spiele, Schreiben und Malen.
In diesem Zeitraum beschäftigt sie sich mit den Fragen: wer sind diese jungen Leute? Wie ist eine Begegnung nur mit minimaler sprachlicher Verständigung möglich? Welche Methoden müssen entwickelt werden, sich den vom Krieg traumatisierten Jugendlichen zu nähern? Was haben sie bei der Flucht erlebt? Wovon träumen sie? Worauf hoffen sie? Wie ist das neue Leben in der Fremde, die vielleicht ihre neue Heimat wird?
Inspiriert von der legendären chinesischen traditionellen Oper „Flucht in der Nacht“, entwickelt Cao Kefei mit der Bühnenbildnerin Yanjun Hu und den Jugendlichen eine installative Performance, die auf deren Biographien, Erlebnisse und Alltagsgegenständen aufgebaut ist. Im Rahmen vom Festival Citizen Art Days werden sowohl der dreimonatige Annährungsprozess als auch die gemeinsam entwickelten Geschichten öffentlich gezeigt.
Workshopleitung: Cao Kefei
Geschichten, Zeichnungen: Jugendlichen der Notunterkunft Ruschestrasse Berlin
Installation: Yanjun Hu
Video, Graphische Gestaltung: Xiangwei Liu
Übersetzung: Sondus Al-Maruf, Mahmond Sabbagh
Jugendlichenbetreuung: Libasse Wade
Assistenz: Zenghao Yang
Photographie: Cao Kefei
PerformerInnen: Ahmed, Ali, Mustafa, Kefei, Odai, Osman, Rayan, Sainab, Samir, Sarab, Sean, Sondus, Wefaa, Zenghao
Performance:
29.Mai 2016, 17 Uhr
Ehemalige Stasi-Zentrale Berlin-Lichtenberg
Mit Unterstützung von Citizen Art Days, Notunterkunft Rutschesstrasse Berlin, FAN-Stiftung vom Bezirksamt Lichtenberg Berlin
Herzlichen Dank an: Henrik Mayer, Kerstin Polzin, Bernhard Schmidt, Mitsuru Sugiura, Hartmut Zick