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Theater Texte

„Lass nicht zu, dass andere uns Glück aus den Händen nehmen!“

In Erinnerung an Hans-Thies Lehmann Cao Kefei

Der Fluch der einen Welt: der böse Wind weht
Die Soldaten exerzieren, rufen Parolen, das Klirren der eisernen Fesseln, die auf den Boden fallen
Sie sind auf dem Weg in den Tod
Der Geist des Invasors Darius ist noch da
Das ist das Ritual der modernen Kriegsführung

Das Gelage einer anderen Welt
saufend, einschlafend in Ekstase
tanzend, erwachend aus Träumen
Dionysos, der Gott des Weins, bringt ein wenig Wahnsinn in die domestizierte Menschheit
Es ist ein Ritual mit antiken Geheimnissen

Das karge Land
Das Genick des Adlers wird von einem Geier gebrochen
Einst Königin, jetzt Gefangene
Eine Mutter, die endlose Demütigungen erleidet

Die üppigen Berge und Wälder
Der wütende Dionysos fügt den arroganten Menschen eine kleine Strafe zu
Er übt Zauber aus und lässt die wahnsinnigen Verehrerinnen den Körper des Königs verstümmeln
Eine Mutter reißt ihren Sohn in Stücke

Ich, in mehreren Welten
halb im Traum, halb wach
unbewusst, ob es Tag ist oder Nacht?
Ich verlasse das Theater in einem Gewitter
schreiend, springend, in Erwartung eines größeren Blitzes

Diese Erinnerungsfragmente stammen von meinem Besuch von Mount Olympus, einer 24-stündigen Theaterproduktion des belgischen Regisseurs Jan Fabre, die auf mehreren antiken griechischen Tragödien basiert. Die Performance fand im Juni 2015 bei den Berliner Festspielen statt. Sie begann um 16 Uhr und dauerte bis 16 Uhr am nächsten Tag, also einen ganzen Tag und eine ganze Nacht mit freiem Zugang für das Publikum. Von Beginn der Vorstellung an wurde ich direkt ins Spiel hineingezogen, und während die Zeit verging und die Szenen voranschritten, verlor ich mich zwischen Wachzustand und Schläfrigkeit, schaltete allmählich das Gehirn aus und verlor das Zeitgefühl, schlief mit den Performer:innen auf der Bühne ein, bis sie aufwachten und mich mit ihrer körperlichen Energie wiedererweckten. Bis mich ihr weltliche Moralvorstellungen transzendierender Tanz und ihre die Grenzen der Körper überwindenden Bewegungen, überwältigten. Die Auswirkung war vielfältig, zum einen durch die Frage, wie man mit klassischen Texten und deren Umsetzung in einer Performance umgeht, aber auch durch die Frage, wie man mit der Realität und dem Leben umgeht. Siebeneinhalb Jahre später hallen die Worte, die mich einst begleitet haben, erneut nach:

"Performer:innen sind schöne Kämpfer:innen
Tränen ohne Schmerz sind keine Schönheit
Albträume verändern die Welt"

caokefei_publikationen_002_VV02_0000_HTL Hans-Thies Lehmann

Das waren die Worte von Hans-Thies Lehmann, dem deutschen Theoretiker des postdramatischen Theaters, der die zeitgenössischen Theaterpraktiker der Avantgarde beeinflusst hat, einem wichtigen Gast-Dramaturgen von Mount Olympus, während eines Vortrags über dieses Werk im Jahr 2017, den ich live dolmetschen durfte. Im Juli 2022 starb Lehmann nach langer Krankheit und der Verleger des Berliner Alexander Verlags stellte bedauernd fest, dass "er noch ein wichtiges theoretisches Werk zu vollenden hatte". Mount Olympus ist wahrscheinlich Lehmanns letztes vollendetes Projekt geworden. Inzwischen sind wir in eine Pandemie gestoßen worden, erleben die endlosen Opfer und die Fluchtbewegungen, die durch den russisch-ukrainischen Krieg und den Protest gegen das Regime in Iran verursacht worden sind. Die Kollision zwischen Zivilisationen, Systemen und Werten ist immer heftiger geworden. Heute vor diesem großen Hintergrund müssen wir zum Mount Olympus -Werk zurückkehren, zu neuer Erkenntnis dessen kommen, was Lehmann gesagt hat, und die Bedeutung der ganzen Performance für uns wiederentdecken.

Mount Olympus entfaltet sich auf einer schlichten Bühne, besteht aus dem Prolog, vierzehn thematischen Kapiteln mit zugehörigen tragischen Figuren, dem Ritual des Weingottes und den Traumzeiten sowie dem Epilog. Mehr als zwanzig hängende Lampen und der Wechsel von Licht und Schatten verändern die Szenen und ihre Atmosphäre auf flexible Weise. Kreation des Regisseurs Fabre überschreitet die Grenzen von Theater, Performance Art, Malerei und Installationskunst. Er tritt nicht in die Fußstapfen der Tragödie und der Mythologie, ahmt nicht die Form des Chores nach, sondern erforscht und entwickelt die vergrabenen und vergessenen Schätze der antiken griechischen Zivilisation für die Gegenwart: die antike Kultur der Prophezeiung, der Weissagung, der Weingottanbetung und der geheimen Rituale, die dem Christentum als moralisches Urteil vorausgehen. Der Regisseur und das Regieteam haben die literarischen Texte der drei großen griechischen Tragödien-Dichter von vor mehr als 2000 Jahren dekonstruiert und für den Text der Performance im heutigen Kontext rekonstruiert, der alles auf der Bühne umfasst: die Art und Weise, wie die Darbietungen der Performer:innen im Verhältnis zum Bühnenraum, zur Veränderung der Beleuchtung und der musikalischen Klangkulisse im Laufe von 24 Stunden strukturiert und organisiert sind. Der Text entdramatisiert oder löst sogar die Handlung und das Drama der tragischen Geschichte auf und hebt so das Individuum, das Gruppenbild und die Essenz der Tragödie hervor - den erlösenden Gott des Weins, Dionysos. Die vom Regieteam geschaffene 24-Stunden-Tragödie geht über die Interpretation des dramatischen Textes weit hinaus, ein charakteristisches Merkmal des postdramatischen Theaters, in dem die Literatur nur ein Bestandteil des Textes der gesamten Performance ist.

Mount Olympus versammelt mehr als ein Dutzend Hauptfiguren der antiken griechischen Tragödie, darunter den Gott des Weines, den Propheten, den Philosophen, den König und die Königin des Stadtstaates und ihre Söhne und Töchter, die Helden des Trojanischen Krieges. Das Regieteam verwendet die Archetypen und Rahmen von Figuren und Ereignissen, auf deren Grundlage es neue Interpretationen vornimmt und die heutige Geopolitik, Weltwirtschaft, Kriege und Eskapaden in Worten, Gesten und Gesichtern anspricht, mit denen wir uns identifizieren können. Die Worte der Performer:innen sind keine literarische Rhetorik, sondern ein durchdringender, direkter und poetischer Gedanke, der von ihren einzigartigen Stimmen ausgeht. Vor allem in den Monologen sprechen die Performer:innen in ihren Muttersprachen direkt zum Publikum. Auch wenn das Publikum manchmal die Worte nicht versteht, den gesamten Kontext der Geschichte nicht kennt und vielleicht nicht einmal die Namen der Figuren weiß, sind uns die Momente der Traurigkeit, der Verzweiflung, der Arroganz, der Kälte, des Kampfes, der Entschlossenheit, der Ekstase und des Flehens der Menschen auf der Bühne so vertraut, dass sie unsere Vorstellungskraft anregen. An dieser Stelle möchte ich aus der Erinnerung eine der Darstellungsformen von Mount Olympus anhand einer Szene nachzeichnen - dem Thema der Medea, die von ihrem Mann Jason verlassen und verbannt wird.

In dem von Maria Callas, die in Pasolinis Film Medea einst spielte, gesungenen Lied heißt es: "Ich bin am Ende. Ich habe die Freude aus meinem Körper versickern lassen ......" Medea steht lange Zeit vorne auf der Bühne, einen Dolch in der Hand, unbeweglich. Die Intertextualität zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion, die untrennbare Verbindung zwischen der mythischen Medea, Callas' persönlichem Schicksal, der Medea, die sie einst spielte, und der Medea der Gegenwart wird hier angedeutet. Auf der leeren Bühne erzählt Medea in ihrem Monolog von ihrer Entschlossenheit, die Kinder zu töten, die sie mit Jason hatte, und von ihrem Schmerz und ihrem Kampf. Als Medea in der folgenden Szene auf der Bühne erscheint, steht sie wieder lange mit einem Dolch in der Hand da, der nun aber bereits mit Blut befleckt ist. Dann stehen sich Medea und Jason gegenüber, die eine still und ruhig, die andere donnernd:

Jason:
"Du hasserfüllte Schlampe!
Du wirst von mir, von allen Menschen und von allen Göttern gehasst.
Du hast deinen eigenen Kindern die Kehle durchgeschnitten
und mich kinderlos in einer Höhle ohne Boden zurückgelassen.
Du hast meine Kultur, mein Land und die Art und Weise, wie wir hier leben, nie akzeptiert.
Du bleibst eine Fremde, ein Flüchtling aus einem barbarischen Land
mit einer wilden Religion und wilden Instinkten.
Du willst nie hierher passen.
Und selbst das ist nicht genug.
Denn nur um mir zu beweisen, dass du nie hierhergehört hast
tötest du deine eigenen Kinder!
Geh zur Hölle! Ich will, dass Du jetzt stirbst!
Doch Tausende von Pfeilen der Schande können dir nichts anhaben.
Du bist kein Mensch.“

Medea:
„Glaubst du, dass eine Frau nichts empfindet, wenn ihr Mann eine andere in sein Ehebett nimmt?
Eine Frau empfindet nichts?
Glaubst du, die Liebe ist ...... was?
Eine Unannehmlichkeit, die keinen Schmerz wert ist?
Ist das ein Brauch in deiner so genannten Kultur?
Sind das die Segnungen des sogenannten zivilisierten Westens?"

Anhand der alten archetypischen Geschichte von Liebe, Verrat und Rache hebt das Regieteam die Diskrepanz zwischen einem Mann, der interesse-geleitet handelt und seine Liebe verrät, und einer Frau, die ihrem Mann aus Liebe in seine Heimat folgt, hervor und vermittelt uns ein Bild des gewaltsamen Zusammenpralls zwischen Kolonisator und Kolonisierten, zwischen Mann und Frau, zwischen zwei verschiedenen Zivilisationen. In der heutigen Welt, die noch immer von westlichen Wertesystemen beherrscht wird, können wir alle eine Menge Bedeutung in unsere eigenen Erfahrungen hineinlesen. Das gilt auch, wenn ich mich wieder an Ödipus, den von allen Bewohnern des Stadtstaates Geschmähten, und seine Frage erinnere:

"Ich bin die Quelle der Plage
und ihr seid nur unschuldige Zuschauer.
Was macht euch so neutral, so distanziert, so frei von jeglicher Schuld?
......
Ist mein Leben ein Akt des Schicksals oder eine Manifestation des Willens?
Es mag das Wohlgefallen der Götter sein.
Dass wir alle, ja, und auch ihr
sie vor langer Zeit verärgert haben."

Können wir, nachdem wir die Pandemie erlebt haben, nicht neu mit einer solchen Frage konfrontiert werden? Meiner Meinung nach ist dies ein weiteres charakteristisches Merkmal von Mount Olympus, also des postdramatischen Theaters. Indem man die Bilder und Worte dem Publikum live gegenüberstellt, verweist dies auf unsere Zeit und die Krise, in der wir uns gemeinsam befinden, und fordert das Publikum heraus, direkt ins Dunkel zu schauen. Der italienische Philosoph Giorgio Agamben sagt: "Dunkelheit ist kein negatives Konzept - denn Dunkelheit drückt eine Aktivität oder eine einzigartige Fähigkeit aus ...... Dunkelheit ist etwas, das sich direkter und einzigartiger an den zeitgenössischen Menschen wendet als das Licht. Der zeitgenössische Mensch ist derjenige, dessen Augen von den dunklen Wellen des Lichts seiner eigenen Zeit getroffen werden.“

Warum ist mir dieser Mount Olympus so lange im Gedächtnis geblieben, wenngleich in Bruchstücken? Ich glaube, dass die 24 Stunden Überintensität, die Länge der Performance, tatsächlich die Tragödie – die Essenz der Überschreitung, eine Kultur wieder aufleben lässt, die weit entfernt ist von unserem atomisierten, effizienz- und wohlstandsorientierten Leben. Eine Kultur, in der es um den Ursprung und das Zeitgenössische geht. "Der Ursprung ist das Zeitgenössische, das die Geschichte begleitet und nie aufhört, in ihr zu wirken" (Giorgio Agamben). Dabei sind die Performer:innen das wichtigste Medium. Ihr Spiel mischt Tragödie und Komödie, in denen die Monologe direkt aufs Publikum gerichtet, die chorischen Szenen und die Konfrontationen zwischen Individuum und Kollektiv miteinander verwoben sind. Ich sehe diese Performer:innen als Schöpfer von Darbietungen und Athleten in einem, die ihre Figuren nicht repräsentieren, sondern sie mit ihrer eigenen Ausstrahlung, ihrer Intensität und ihrem Verständnis zum Leben erwecken und so eine Brücke zwischen mythischen Klassikern und dem heutigen Publikum schlagen. Gleichzeitig versetzen die physische Ausdauer und die außergewöhnliche Körperbeherrschung der Performer:innen beim Exerzieren, Ringen, Laufen, ekstatischen Tanzen das Publikum in einen Zustand des Vergessens, der Irrationalität, beinahe der Ekstase, des Schreiens und Springens, um sich von den Fesseln der Schwerkraft und von Zeit und Raum zu befreien. Was für ein Geschenk war das für uns! Ich erinnere mich lebhaft an den Nachmittag des zweiten Tages der Performance, als das Theater voller Menschen war und ich vom Schlafmangel ein wenig müde war. Zu dieser Zeit traten nun sechs Paare von Performerinnen und Performern in ritueller Form auf, dann schmierte jedes Paar gegenseitig Olivenöl auf den nackten Körper. Ich wachte auf und nahm den starken Geruch von 12 glitzernden Körpern auf der Bühne wahr, die uns gegenüberstanden. Die Musik setzte ein und sechs Paare, jeweils aus einer Frau und einem Mann, begannen, miteinander zu ringen. Die Musik steigerte die Intensität des Kampfes, die Stürze, das Geschrei, das Keuchen, das Olivenöl und der Schweiß und der Staub auf der Bühne bedeckten die Körper. Die Performer:innen kämpften wie wilde Tiere, bis zur Erschöpfung. Die Musik ließ nach und sie fielen langsam zu Boden, umarmten sich wie die unschuldigen Adam und Eva im Garten Eden und schliefen. Die Musik setzte wieder ein und sofort waren sie wieder auf den Beinen, und eine neue Runde des Ringens begann. Wieder und wieder wiederholte sich der Zyklus. Von dieser Schönheit wurde ich geweckt.

Lehmann sagt: "Fabre lobt seine Performer:innen gerne als 'schöne Kämpfer:innen', und er sieht ihre Selbstoffenbarung, auf die Gefahr hin, sich lächerlich zu machen und zu erniedrigen, als Opfer an. Selbst wenn die Performer:innen Kleidung tragen, sind sie im Grunde nackt. Fabre lässt die Erfahrung derjenigen wieder aufleben, die der Ursprung der Beziehung zwischen Menschen und Tier sind. Er sieht die Tragödie als die Tragödie des Körpers. Er erinnert uns an die dunkle Seite des perfekten kommerziellen Körperbildes unserer Zivilisation, die Negation des realen Körpers, der aus Schweiß, Geruch, Urin, Fäkalien, Zittern, Schwäche, wildem Verlangen, Krankheit, Defekten, Sexualität und Abweichungen von der Norm besteht."

Warum sollte/oder: musste die Performance Mount Olympus 24 Stunden dauern? Selbst 12 Stunden sind außerhalb der Norm. Ich bin der Meinung, sie fordert das Publikum auf, die Routine des Alltags zu verlassen, die Komfortzone der Mäßigung hinter sich zu lassen und an dem Prozess der Überschreitung, der Profanierung und der Entleerung teilzunehmen, der zu Kraft, Transzendenz und Läuterung führt. Es ist keine Suche nach apollinischer Harmonie, Weisheit und Licht, sondern eine Erfahrung von dionysischem Exzess, Wildheit und Dunkelheit. Um der Illusion der erhabenen Schönheit zu entkommen und die Kraft der unterdrückten Instinkte zu umarmen. Das kann bedeuten, "in dieser Dunkelheit ein Licht wahrnehmen zu können, das unendlich weit weg ist und immer auf uns zukommt." (Giorgio Agamben) Ich bin mir sicher, dass jeder Zuschauer in diesen 24 Stunden eine andere Erfahrung gemacht hat, was aber uns allen gemeinsam ist, ist, dass die Performance für uns alle zu einem ergreifenden Ereignis wurde, zu einem Fest, das alle Anwesenden miteinander teilten. Dies ist ein weiteres wichtiges Merkmal des postdramatischen Theaters.

Nichts drückt besser aus, was die Tragödie für die heutige Zeit bedeutet, als Lehmanns Zitat: "Die Tragödie ist heute und in der Vergangenheit ein seltenes Phänomen. Die Tragödie ist von ihrem Wesen her eine Überschreitung. In ihrem Kern geht die Tragödie über jedes moralische Konzept hinaus und verkörpert gleichzeitig eine radikale Bejahung, eine leidenschaftliche Bejahung des Lebens, trotz der Unvermeidlichkeit des Todes und des Leids, das das Leben uns bringen kann. Weil die antike griechische Kultur den unvermeidlichen Schmerz, den Konflikt und das Scheitern des Lebens mit so viel Pessimismus betrachtete, musste sie die Tragödie erfinden und der Figur des Sonnengottes die Erfahrung des Abgrunds des Weingottes geben. In einer von den Göttern verlassenen Welt begegnen wir uns selbst nur, wenn wir Einsamkeit, Verwirrung, Leere und Tod teilen, wie im Theater."

Hans-Thies Lehmann hat sich in eine andere Welt begeben und lässt uns in dieser mit den Worten zurück: "Lass nicht zu, dass andere uns Glück aus den Händen nehmen!"

Hier ein Ausschnitt aus dem wunderbar verträumten Text von Mount Olympus zum Gedenken an Hans-Thies Lehmann:
"Ich will ein Leben ohne Unterbrechung
Diesen Schlaf
wieder und wieder
Diese kleinen Übungen
wieder und wieder
Diese schlechten Imitationen
wieder und wieder
Dieses langweilige Geplänkel
wieder und wieder
Diese uninspirierten Proben des Todes
so langweilig
Ich will das nicht wissen
Ich will mit offenen Augen schlafen
und für immer schlafen"

Anmerkung:
Die Texte von Medea, Jason, Ödipus und dem abschließenden Traum, die Zitate von Hans-Thies Lehmann wurden alle von Autorin dieses Textes aus dem englischen Original übersetzt.

(Publikation im chinesischen Theatermagazin „New Drama“ 2023)